Lieber Herr Migl, liebe Kolleginnen und Kollegen,
mich wundert etwas, daß diese Diskussion nun nochmals aufflammt, nachdem wir sie m.E. im
beschriebenen Sinne doch bereits abgeschlossen hatten. Das Ergebnis findet sich deshalb
auch seit geraumer Zeit dokumentiert unter der schon zitierten Adresse
http://dfg-viewer.de/profil-der-strukturdaten/ und führt nichts anderes aus als: 1. Der
Viewer bedient sich des Strukturdatensets, das die beteiligten Projekte untereinander
abgestimmt haben. 2. Projekte können weitere Strukturdaten erfassen, müssen diese aber auf
die Viewer-Typologie mappen. 3. zvdd mappt die Viewer-Typologie für die Indexierung auf
das eigene Strukturdatenset. Die Mappingregeln sind entsprechend angegeben.
Wie Herr Stäcker nun ausgeführt hat, ist dieses zweischichtige Verfahren auch recht
zielführend:
Mienes Erachtens macht dei Differenzierung schon Sinn,
weil der Viewer
ein Tool der Massendigitalisierungsprojekte ist (war), zvdd aber über
die VD16-18 orientierten Projekte hinausgeht und daher ein abstrakteres
Modell verfolgen muss, das für die Bedürfnisse der hier dargestellten
Literaturgruppe nach meinem Gefühl zu wenig differenziert ist.
So hatte ich unsere bisherige Diskussion ebenfalls verstanden. Etwas anders sehe ich
jedoch, was Herr Migl nun ausführt:
Meine Bitte an die DFG-Viewer-Gemeinde wäre deshalb,
die Typologie
daraufhin noch mal anzusehen, dass ja auch Projekte des 18. bis 20.
Jahrhunderts ihre Dokumente im Viewer präsentieren wollen. Die zvdd
Liste war der schon vor einem Jahr unternommene Versuch, sich diesem
Problem zu stellen.
Das Viewer-Set ist aktuell - über den Einsatz an der SLUB Dresden, der ULB Halle und der
HAB Wolfenbüttel hinaus - u.a. in verschiedenen Projekten der UB Frankfurt/M., der ULB
Düsseldorf, der RLB Koblenz, der UB Trier, der StB Mainz und der FH Potsdam im Einsatz. In
allen diesen Projekten werden Materialien aus dem 16. bis 20. Jahrhundert auf Basis dieser
Typologie erschlossen. Aus verschiedenen Diskussionen über den Einsatz der Typologie kann
ich nur berichten, daß bislang keine Wünsche nach Erweiterung, Kürzung oder Änderung der
Typologie aufgekommen sind. Aus den Diskussionen um die Vorbereitung von VD18 kann ich
ebenfalls nur berichten, daß sich die zwischen den Partnern abgestimmte Typologie aus der
Viewer-Typologie ableitet und einen reduzierten Ausschnitt davon zur Erschließung
vorsieht. Aus meiner Sicht und Erfahrung hat sich die Typologie also für den Einsatz auch
über VD16/17 hinaus bewährt. Vielleicht haben Sie, lieber Herr Migl, hier andere
Erfahrungen gemacht. Ich denke aber, daß man dann - über die theoretische Diskussion
hinaus - etwas Empirie beisteuern sollte.
Unterm Strich denke ich deshalb, daß zvdd hier frei ist, entweder die Viewer-Typologie zu
verwenden oder eben eine eigene zu etablieren, die aus einem Mapping der Viewer-Typologie
(und weiterer, evtl. im Einsatz befindlicher Typologien) erwächst. Technisch sollten aus
meiner Sicht beide Wege gangbar sein. Aber das muß letztlich Herr Kothe beurteilen, da mir
die Details der zvdd-Implementierung nicht bekannt sind.
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus