Lieber Herr Stäcker,
Danke für Ihr schnelles Feedback. In der Tat ist der Vergleich mit den Kolumnentiteln und
Bogensignaturen richtig, die Funktion ist ähnlich. Allerdings haben wir bei den
ostasiatischen fadengebundenen Büchern diese Art der Paginierung als Standard bis zum Ende
des 19. Jh. Auch wird konsequent keine zusätzliche durchgehende Paginierung angeboten,
sondern die Zählung beginnt in jeder Rolle neu. Diese Information ist auch auf jeder Seite
aufgedruckt, wohingegen wir ja Bogensignaturen nur auf bestimmten Seiten sehen. Der
Übergang zu Druck und Bindung im westlichen Stil passiert bei diesen Ostasiatica erst an
der Wende zum 20. Jahrhundert.
Vielleicht gibt es noch andere Meinungen?
Vielen Dank sagen
M. Siebert und M. Federbusch
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Thomas Stäcker [mailto:staecker@hab.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. Februar 2011 16:37
An: Federbusch, Maria
Cc: 'technik(a)dfg-viewer.de'
Betreff: Re: [DFG-Viewer] METS / physStructMap - Ostasiatica
Liebe Frau Federbusch,
für mich schaut Ihr Ansatz ganz vernünftig aus, technisch
zumindest scheint es mir kein Problem. Es Inhaltlich zu
bewerten, ob denn die Angabe von Rolle und Seite unseren
"Seitenangaben" (wie sie auf der Seite zu sehen sind bzw, die
logischen Seitenangaben) oder auch Kolumenangaben oder
Bogensignaturen entspricht, fühle ich mich etwas überfordert
zu entscheiden ;-)
Viele Grüße,
Ihr
Th. Stäcker
Am 17.02.2011 12:12, schrieb Federbusch, Maria:
Liebe METS-Kundige,
wir sind dabei, chinesische, japanische und mandschurische
Blockdruckbücher zu
digitalisieren. Hierbei möchten wir genau
wie bei mitteleuropäischen Drucken auch die inhaltliche
Struktur (logicalstructMap) zur Navigation verwenden.
Probleme entstehen jedoch in der vorhandenen Hierarchie der
physischen Struktur:
Ein Titel ist in mehrere "Rollen"
(chin: juan, jap: maki)
physisch gegliedert; bei jeder Rolle setzt die
Seitenzählung
neu an. Diese physische Gliederung läuft unabhängig von der
logischen Gliederung, d.h. eine Rolle kann ein oder mehrere
Kapitel enthalten, ein Kapitel oder Abschnitt (z.B. Abteilung
"Gräser" in einem Buch zu medizinischen Ingredenzien) kann
auch über mehrere Rollen gehen.
Bei Zitaten aus solchen Werken wird jeweils
Titel, Rolle
und Seite angeben, also z.B. Bencao gangmu, juan 4, S.
3r-10v. Anbei ein Link zu einem Image einer ganzen
chinesischen Blockdruck-Seite (normalerweise ist diese Seite
in der Mitte gefaltet und die offenen Enden sind mit einem
Faden mit anderen Blättern zusammengebunden). In der Mitte
findet sich eine Art "running title" mit der Angabe der Rolle
(in der Mitte) und darunter die Seite. Oben wird hier noch
der Buchtitel angegeben und neben der Rollenangabe der Kapiteltitel:
http://res4.nlc.gov.cn/home/pdfRead.trs?marcid=MzEyMDAxMDc2NTg0&channe
lid=8&bookid=0514_002&dataid=shzfz¤tpage=1&pathinfo=676_200&top=
&haveTop=false&type=first&subchannel=0&ifPdfReader=0&jumpType=0&filena
meSize=3&part=1 In der Regel findet man also
bibliographisch
mitgeliefert immer Rollen- und Seitenangabe.
Wie beschrieben ist die logicalStructMap weiterstgehend
unabhängig von der
physischen Struktur der Rollen, so dass
beide Angaben nicht vermengt werden können. Soweit wir das
richtig interpretieren, ist in der physStructMap oberhalb der
Seitenebene keine weitere Hierarchie als "physSequence"
zugelassen. im ZVDD-Profil heißt es dazu:
"Innerhalb des physischen<structMap>
Elements wird die
Seitenstruktur durch<div> Elemente wiedergegeben, die
einem
obersten<div>Element untergeordnet sind. Dieses oberste<div>
Element umfasst die Seiten, die die bibliographische Einheit
repräsentieren. Daher muss dessen TYPE Attribut immer den
Wert "physSequence" besitzen.
Die darunterliegenden Strukturelemente repräsentieren die
Seiten bzw. den
Einband. Einband und Seiten werden auf
derselben hierarchischen Ebene angesiedelt. Im Fall einer
Seiten-Repräsentation enthält das jeweilige<div> Element den
Wert "page" im TYPE Attribut. Eine weitere Verschachtelung
bspw. zum Abbilden von Seitenbereichen wie Spalten etc. ist
ebenfalls denkbar und können als den Seiten
untergeordnete<div> Elemente implementiert werden. Der
DFG-Viewer berücksichtigt entsprechende<div> Elemente
unterhalb der Seitenebene jedoch nicht."
Daher erschien uns die beste Lösung, die volle
Information
im ORDERLABEL einer jeden Seite unterzubringen. Dann werden
die notwendigen Angaben zu einer Seite auch im DFG-Viewer
ausgewertet. Rein von der Definition sehen wir eigentlich
keinen Widerspruch, da in ORDERLABEL ein string stehen kann.
Dann hätten wir z.B. folgende Formulierung für zwei
aufeinander folgende Seiten:
<... ID="PHYS_0107"
ORDER="107" ORDERLABEL="juan 4, 3a"
TYPE="page">
und<... ID="PHYS_0108"
ORDER="108" ORDERLABEL="juan 4, 3b"
TYPE="page">
Hat von Ihnen jemand bereits ein vergleichbares
Buch beschrieben? Gibt es Erfahrungen oder Hinweise aus
tieferer METS-Kenntnis?
Mit besten Grüßen
Maria Federbusch und Martina Siebert
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Liebe METS-Kundige,
wir sind dabei, chinesische,japanische und mandschurische
Blockdruckbücher zu digitalisieren. Hierbei möchten wir
genau wie bei
mitteleuropäischen Drucken auch die inhaltliche
Struktur
(logicalstructMap) zur Navigation verwenden. Probleme
entstehenjedoch
in der vorhandenen Hierarchie der physischen
Struktur:
Ein Titel ist in mehrere "Rollen" (chin: juan, jap: maki) physisch
gegliedert; bei jeder Rolle setzt die Seitenzählung neu an. Diese
physische Gliederung läuft unabhängig von der logischen Gliederung,
d.h. eine Rolle kann ein oder mehrere Kapitel enthalten,
ein Kapitel
oder Abschnitt (z.B. Abteilung "Gräser"
in einem Buch zu
medizinischen
Ingredenzien) kann auch über mehrere Rollen
gehen.
Bei Zitaten aus solchen Werken wird jeweils Titel, Rolle und Seite
angeben, also z.B. Bencao gangmu, juan 4, S. 3r-10v. Anbei
ein Link zu
einem Image einer ganzen chinesischen
Blockdruck-Seite
(normalerweise
ist diese Seite in der Mitte gefaltet und die
offenen Enden
sind mit
einem Faden mit anderen Blättern
zusammengebunden). In der Mitte
findet sich eine Art "running title" mit der Angabe der
Rolle (in der
> Mitte) und darunter die Seite. Oben wird hier noch der Buchtitel
> angegeben und neben der Rollenangabe der Kapiteltitel:
>
http://res4.nlc.gov.cn/home/pdfRead.trs?marcid=MzEyMDAxMDc2NTg0&channe
lid=8&bookid=0514_002&dataid=shzfz¤tpage=1&pathinfo=676_200&top=
&haveTop=false&type=first&subchannel=0&ifPdfReader=0&jumpType=0&filena
> meSize=3&part=1
<http://res4.nlc.gov.cn/home/pdfRead.trs?marcid=MzEyMDAxMDc2NTg0&chann
elid=8&bookid=0514_002&dataid=shzfz¤tpage=1&pathinfo=676_200&top
=&haveTop=false&type=first&subchannel=0&ifPdfReader=0&jumpType=0&filen
ameSize=3&part=1>
In der Regel findet man also bibliographisch mitgeliefert immer
Rollen- und Seitenangabe.
Wie beschrieben ist die logicalStructMap weiterstgehend
unabhängig von
der physischen Struktur der Rollen, so dass beide
Angaben nicht
vermengt werden können. Soweit wir das richtig
interpretieren, ist in
der physStructMap oberhalb der Seitenebene keine
weitere Hierarchie
als "physSequence" zugelassen. im ZVDD-Profil heißt es dazu:
"Innerhalb des physischen <structMap> Elements wird die
Seitenstruktur
durch <div> Elemente wiedergegeben, die
einem obersten <div>Element
untergeordnet sind. Dieses oberste <div> Element umfasst
die Seiten,
> die die bibliographische Einheit repräsentieren. Daher muss dessen
> TYPE Attribut immer den Wert "physSequence" besitzen.
Die darunterliegenden Strukturelemente repräsentieren die
Seiten bzw.
den Einband. Einband und Seiten werden auf
derselben hierarchischen
Ebene angesiedelt. Im Fall einer Seiten-Repräsentation enthält das
jeweilige <div> Element den Wert "page" im TYPE Attribut.
Eine
weitere
Verschachtelung bspw. zum Abbilden von
Seitenbereichen wie Spalten
etc. ist ebenfalls denkbar und können als den Seiten untergeordnete
<div> Elemente implementiert werden. Der DFG-Viewer berücksichtigt
entsprechende <div> Elemente unterhalb der Seitenebene
jedoch nicht."
Daher erschien uns die beste Lösung, die volle Information im
ORDERLABEL einer jeden Seite unterzubringen. Dann werden die
notwendigen Angaben zu einer Seite auch im DFG-Viewer ausgewertet.
Rein von der Definition sehen wir eigentlich keinen
Widerspruch, da in
ORDERLABEL ein string stehen kann. Dann hätten
wir z.B. folgende
Formulierung für zwei aufeinander folgende Seiten:
<... ID="*PHYS_0107*"ORDER="*107*"ORDERLABEL="juan 4,
3a"TYPE="*page*"> und <...
ID="*PHYS_0108*"ORDER="*108*"ORDERLABEL="juan 4,
3b"TYPE="*page*">
Hat von Ihnen jemand bereits ein vergleichbares Buch
beschrieben? Gibt
es Erfahrungen oder Hinweise aus tieferer
METS-Kenntnis?
Mit besten Grüßen
Maria Federbusch und Martina Siebert
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz