Liebe Kolleginnen und Kollegen,
1. Der Kopf über dem Digitalisat wird im Beispiel
unter anderem
definiert über:
<tei:head>
<tei:title>
Quaestiones in libros III et IV sententiarum. Honorius Augustodunensis
</tei:title>
<tei:origPlace>Norddeutschland</tei:origPlace>
<tei:origDate notBefore="1400-01-01" notAfter="1425-12-31">15.
Jh., 1.
Viertel</tei:origDate>
</tei:head>
<tei:head> enthält nun einige Angabe, die in meinen XML-Dateien eher im
Bereich <tei:history> stehen. An der Stelle werden sie aber, wenn ich
richtig sehe, nicht für den Kopf ausgewertet. Ist es so gedacht, dass
über <tei:head> jeder Nutzer seine eigene Schlagzeile bastelt? Das
scheint mir nicht gewollt, weil andere Informationen durchaus über dem
Bild erscheinen, ohne eigens in <tei: head> wiederholt worden zu sein.
(Siehe Frage 2)
Hierauf gibt es zwei Antworten:
1) Wenn die Schlagzeile nicht explizit als Schlagzeile oder deren
Bestandteile -wie in dem genannten Beispiel- als Kopfinformation kodiert
worden sind, dann sollte das DFG-Viewer-Skript an den korrespondierenden
Stellen im TEI-Dokument gucken, ob die Informationen dort vorhanden
sind. Das wären m.E.
- history/origin/origPlace
- history/origin/origDate
oder die entsprechenden Stellen in <msPart>, im Falle zusammengesetzter
Handschriften.
2) Mein Vorschlag (und mein Rat in allen
Einführungs-/Lehrveranstaltungen zum Thema) lautet, diese beiden Aspekte
der Entstehungsgeschichte der Handschrift an dieser Stelle im <head>
unterzubringen, weil man in der ausführlichen Darstellung der Geschichte
einer Handschrift (history/origin) oftmals andere Formulierungen
gebraucht bzw. gebrauchen möchte, die in dieser Form nicht zur Anzeige
in der Schlagzeile geeignet sind. Dort, in <head> ist aber deutlich,
dass es sich um "normalisierte", nicht im Fließtext der Beschreibung der
Geschichte aufzuführende Informationen handelt. Dies macht die
Unterscheidung und Behandlung in anderen Ausgabeformen, z.B. der
Druckvorbereitung, leichter.
2. Meine zweite Frage ist eher eine Anregung. Ein
eigenes Beispiel hat
mir gezeigt, dass aus
<tei:msIdentifier>
<tei:settlement>Trier</tei:settlement>
<tei:repository>Stadtbibliothek und Stadtarchiv Trier</tei:repository>
<tei:collection></tei:collection>
<tei:idno>Hs 48/1004 4°</tei:idno>
</tei:msIdentifier>
<tei:idno> ausgelesen und in grau und eckigen Klammern im Kopf ergänzt
wird, aber nicht etwa <tei:repository>. Mir schiene es sinnvoll, auch
dieses Element dort zu berücksichtigen.
Darin stimme ich grundsätzlich zu, allerdings müssten wir darüber
diskutieren, ob die besitzende Institution, die hier
-handschriftenspezifisch- angezeigt wird, strukturell mit dem Druckort,
der hier sonst steht, identisch oder zumindest vergleichbar ist?
Schaut man die Praxis der BSB und das Beispiel bsb00020956 im
Demonstrator an, so wird überhaupt keine Schlagzeile ausgegeben, sondern
der Entstehungsort. Die Handschriftensignatur (bzw. hier: Cod. icon.)
wird als Teil der Überschrift behandelt. In Weiterführung dieses
Gedankens müsste dann dort zusätzlich die Bibliothek aufgeführt werden.
Dies erscheint vor dem Hintergrund plausibel, dass immer mehr
Digialisierungszentren Handschriften anderer Institutionen "hosten"
werden, d.h. als "datengebende" Institution ist der Host per Icon oben
links präsent, die die Handschrift besitzende Institution würde in den
bibliographischen Angaben genannt.
Diese "Interpretation" seitens der BSB ist vor allem deshalb wichtig zu
diskutieren, weil dieser Aufbau der Ausgabe der Daten in der
OAI-Schnittstelle entspricht, wie sie z.B. für die Europeana
bereitgestellt werden. Die Anzeige im DFG-Viewer mit der anderer Portale
zu harmonisieren, scheint mir sehr sinnvoll, damit Benutzer nicht
gleiche Daten unterschiedlich angeordnet angezeigt bekommen.
Beste Grüße,
Torsten Schaßan
--
Torsten Schassan
Digitale Editionen
Abteilung Handschriften und Sondersammlungen
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http://www.hab.de/forschung/projekte/europeana-regia.htm
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