Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Die Verwendung eines Feldes für die Inhaltserschließung um einen Access
Point unter dem Erscheinungsort zu erzeugen ist durchaus gängige Praxis
in bestimmten Katalogtraditionen. So ist zum Beispiel auch das zu M21
752 äquivalente Feld in Unimarc (620) eindeutig im
Sacherschließungsbereich angesiedelt. Von daher ist es nachvollziehbar,
dass das Marc->Mods mapping der Loc dieses Feld (und 751) in
subject/hierarchicalGeographic mappt.
Ich sehe keinen zwingenden Grund hiervon abzuweichen.
Herzlichen Gruß,
Alex Jahnke
Am 30.11.2010 15:02, schrieb Kay Heiligenhaus:
Liebe Frau Rühle,
ich habe mir das mal weiter angeschaut - und es gibt eine knappe Diskussion zum Thema auf
der MODS-Mailingliste unter [1]. Das Ergebnis kann man sehen im Vergleich der
XSLT-Versionen für MODS v3.2 [2] und MODS v3.3 [3]: Das Mapping von MARC21-Feld 752 gibt
es seit MODS v3.0. Erst mit MODS v3.3 wird dann ein paralleles Mapping von MARC-Feld 662
eingeführt. Man kann also m.E. eindeutig davon ausgehen, daß es sich hier nicht um einen
Fehler handelt, sondern eben um eine bewußte Entscheidung. Diese scheint mir auch
begründet, den es gibt eine reichhaltige Diskussion über die Verwendung von MARC21-Feld
752. Schaut man sich z.B. den "Guide to Rare Book Records in Online Systems" an,
dann liest man:
"NOTE (c): According to the USMARC format documentation, field 752 (Added
Entry-Hierarchical Place Name) may be used 'to give access to a bibliographic record
through a hierarchical form of a place name related to a particular attribute (e.g. for
newspapers, the name of the community served; for rare books, the place of publication or
printing).' Because of the range of situations in which this field may be used, it is
advisable to give it a fairly general label, such as 'Place' or 'Associated
place' rather than 'Place of publication'." [4]
Bedeutet unterm Strich, daß in MARC21 die Verwendung von Feld 752 so vielfältig ist, daß
man schlicht nicht davon ausgehen kann, daß hier ausschließlich normierte
Verlags-/Druckorte stehen. Diese Differenziertheit haben wir jedoch in MAB2 und PICA+
(wobei sie verloren ginge, sollten die Verbünde irgendwann auf MARC21 als
Katalogisierungsformat umsteigen). Würde man so mappen, wie von mir vorgeschlagen, würde
man mit dieser Einschränkung leben müssen, hätte aber den Vorteil, internationalen
Standards zu folgen und nicht zwanghaft an der Differenziertheit unserer nationalen
Erschließung zu kleben. Man sieht am MAB2-MARC21-Mapping der DNB, daß dieser Kompromiß
hier eben eingegangen wurde.
Nun haben wir uns entschieden, das für digitalisierte Drucke noch weiter zu vereinfachen,
indem wir MODS als Datenformat gewählt haben. Und gleichzeitig kleben wir an einer
Reichhaltigkeit der bibliographischen Beschreibung, die es nicht mal in MARC21 gibt. Wie
gesagt, ich bin damit auch nicht wirklich glücklich. Aber es macht auch m.E. keinen Sinn,
bei unseren Diskussionen diese Grundentscheidung zur Simplifikation durch die Verwendung
von<mods:extension> auszuhebeln oder schlicht wichtige Informationen dann eben gar
nicht zu liefern.
Das nun wirklich abschließend von meiner Seite zu dieser Diskussion. Wenn wir uns für das
MODS AP v2.1 nicht einigen können - wie es aussieht -, dann bliebe wohl tatsächlich nur,
hier eben separate Vereinbarungen für z.B. das VD18 zu treffen und sich im AP v2.1 über
das Thema einfach auszuschweigen.
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus
[1]
http://comments.gmane.org/gmane.comp.text.mods/872
[2]
http://www.loc.gov/standards/mods/v3/MARC21slim2MODS3-2.xsl
[3]
http://www.loc.gov/standards/mods/v3/MARC21slim2MODS3-3.xsl
[4]
http://www.rbms.info/committees/bibliographic_standards/committee-docs/guid…
-----Original Message-----
From: dv-technik-bounces(a)dfg-viewer.de [mailto:dv-technik-
bounces(a)dfg-viewer.de] On Behalf Of Kay Heiligenhaus
Sent: Tuesday, November 30, 2010 11:14 AM
To: dv-technik(a)dfg-viewer.de; dv-technik(a)dfg-viewer.de
Subject: Re: [DFG-Viewer]MODS-AP für digitalisierte Drucke - CfC
Lieber Frau Rühle,
Ich bin weiterhin der Meinung, dass sich die
Kollegen, die das Mapping
gemacht haben, entweder geirrt haben oder einen Anwendungsfall im
Kopf
hatten, der mir nicht bekannt ist. Aber
Verlags- und Druckort an dieser Stelle zu speichern, ist m. E. ein
semantischer Fehler, den wir vielleicht in bestimmten Projekten über
die Verwendung kontrollierter Vokabulare steuern könnten, aber gewiß
nicht in allen Projekten.
Um uns herum also offensichtlich lauter Irrtümer, denn auch die Schweizer
Kollegen scheinen sich schlicht geirrt zu haben, wenn sie ebenfalls MARC21-
Feld 752 genau zu diesem Zweck nutzen [1] und dem LoC-MARC21-MODS-
Mapping folgend zu<mods:hierarchicalGeographic> mappen? [2] Daß die in
MAB2 hier verwendete Segmentgruppe "Segment zusätzliche Suchkriterien"
heißt, ist ebenfalls ein Irrtum. Daß wir bei Hochschulschriften den
Hochschulort mit der GKD verknüpfen ebenfalls.
Da wir also von lauter Irrtümern umzingelt sind, schließe ich mich Ihrer
Schlußfolgerung an, daß wir im DV-MODS-AP v2.1 zu diesem
Themenkomplex einfach keine Aussagen machen sollten.
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus
[1]
http://www.informationsverbund.ch/fileadmin/user_upload/dokumente/k
atalogisierung/kids/kids_deutsch/bib.pdf - S. 134.
[2]
http://www.e-
rara.ch/bau_1/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=mods&identifier=1062
363
--
Alexander Jahnke
Georg-August-Universität Göttingen
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
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