Lieber Herr Enders,
auch, wenn das wohl tatsächlich unter dem Label "Viewer 3.0" zu fassen sein
wird, möchte ich diesen Beitrag nochmal unter neuem Subject aus dem Gestrüpp der
Diskussionsfäden reißen, da hier m.E. eine Reihe von interessanten Aspekten berührt
werden:
Berechtigte Frage - die wuerde mich auch
interessieren. IMHO ist es
schon so, dass bestimmte Funktionalitaeten aus Konsistenzgruenden an
den Strukturtypen haengen sollten.
Das ist aus meiner Sicht der Kern der Überlegungen, die hier anzustellen sind (aus
technischer Sicht): Wir haben m.E. zu unterscheiden zwischen den Aspekten der
"Standardisierung/Homogenisierung/Interoperabilität" und den Aspekten der
Funktionalitäten, die sich daraus ableiten. Den letzten Aspekt haben wir im Rahmen unserer
Diskussionen bislang gar nicht behandelt. Die Viewer-Implementierung adressiert diese
Zusammenhänge, soweit ich das Übersehen kann, bislang überhaupt nicht, sprich: für den
Viewer sind alle Typen gleich (was auch aus meiner Sicht die konsequente Umsetzung dessen
ist, was wir abgestimmt haben, von daher also ein Feature, kein Bug ;).
Die Granularitaet eines Inhaltsverzeichnisses bspw.
fuer eine
Zeitschrift oder eines Mehrbaendigen Werkes koennte man von dieses
Strukturtypen abhaengig machen. Fuer eine konsistente Darstellung
dieser Verzeichnisse ist es m.E. sinnvoll die Strukturtypen zu nutzen
und nicht die Granularitaet der METS Datei.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Wenn ich das derzeit richtig verstehe koennte der
Viewer auch ein
Inhaltsverzeichnis einer kompletten Zeitschrift anzeigen (bis hinunter
zur Artikelebene), falls das komplette Inhaltshaltsverzeichnis in einer
METS Datei enthalten waere.
Ja, das könnte er. Soweit ich das ausgetestet habe, zeigt der Viewer alles an, was ihm an
Strukturhierarchien in einer METS-Datei "untergeschoben" wird. Damit kann man
ganz interessante Effekte erzeugen - und das war auch ein Grund, warum ich die Darstellung
der Strukturdaten auf der rechten Seite mit einem gewissen Argwohn betrachte: man scrollt
sich hier u.U. einen Wolf, wenn man ein recht komplexes Inhaltsverzeichnis abbilden
möchte. Das ist dann alles andere als übersichtlich und sinnvoll nutzbar. Von daher passen
wir z.Z. auch die Lieferung unserer METS-Container bei komplexen Werken so an, daß sie mit
der aktuellen Implementierung (und nichts anderes haben wir) einigermaßen sinnvoll nutzbar
sind. Das bedeutet aber eben: wir nutzen die Granularität der METS-Dateien, die geliefert
werden, da wir keine funktionale Sicht auf die Strukturtypen im Viewer vorfinden.
Ich koennte mir auch gut vorstellen, dass die Anzeige
der
bibliographischen Daten von dem jeweiligen Strukturtyp abhaengen
koennte.
Ebenfalls ein wichtiger Aspekt! Und auch hier gilt: in der aktuellen Implementierung ist
man gezwungen, die MODS-Daten dynamisch so aufzubereiten, daß man bei der Navigation z.B.
durch eine Zeitschrift tatsächlich auch erkennen, wo man sich gerade befindet.
Das wir solche "Auswuechse" derzeit nicht
sehen, hat IMHO damit zu tun,
dass wir es noch mit sehr homogenen METS Dateien zu tun haben.
Naja, einen Testcase (aus den Zeitschriften der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft)
hatte ich ja bereits geliefert...
Ich sehe den DFG Viewer jedoch immer in einem Paket
mit ZVDD. Im
Zweifelsfall werden die Inhaltsanbieter mittels des DFG-Viewers
checken, ob ihre Daten valide sind und annehmen, dass diese dann auch
durch ZVDD verarbeitet werden koennen.
Genau das halte ich auch fuer sinnvoll, auch wenn der DFG-Viewer nicht
unbedingt als Validator fuer ZVDD geplant war.
Hm, das ist natürlich ein etwas gewagter Ansatz. Und ich glaube auch nicht, daß das ein
technisch sinnvolles Konzept sein kann, auch wenn ich nicht bestreiten würde, das mancher
Anwender das so sehen mag. Aus meiner Sicht ist das Thema aber bereits adressiert, da wir
auf unserer letzten Sitzung in Halle besprochen hatten, daß der Viewer um einen
technischen Validator ergänzt werden wird, der einem Entwickler die Informationen mitgeben
wird, die er braucht, um eine konkrete Implementierung debuggen zu können.
Im Prinzip bleibt nicht viel uebrig als ein Pointer
auf die
entsprechende Mapping-Information zu setzen. Es gibt zum Speichern des
pointers leider nicht so richtig viele Moeglichkeiten.
Man koennte es in der <techMD> speichern - bspw. einer techMD mit einem
bestimmten ID-Wert. Dies wuerde einen schnellen Zugriff auf den Pointer
ermoeglichen.
Das finde ich einen guten Ansatz. Ich hatte bislang eher dazu tendiert, das in
<mets:digiprovMD> unterzubringen, aber da paßt es nicht wirklich rein.
Vielleicht haetten wir dann auch ne Loesung die Kaffee
kochen kann und
Socken stopfen ;-)
Oder Gadamer-Texte in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vorlesen. ;)
SKOS ist dafuer eigentlich recht schoen geeignet:
<rdf:Description rdf:about="http://www.dfg-
viewer.org/registry/divtypes/zvdd/chapter">
<rdf:type
rdf:resource="http://www.w3.org/2008/05/skos#Concept"/>
<skos:prefLabel xml:lang="x-notation">chapter</skos:prefLabel>
<skos:altLabel xml:lang="en-latn">Chapter</skos:altLabel>
<skos:altLabel xml:lang="de-latn">Kapitel</skos:altLabel>
<skos:notation rdf:datatype="xs:string">chapter</skos:notation>
<skos:definition xml:lang="en-latn">Ganz viel Erklaerung, was ein
Kapitel ist, und was nicht ;-)</skos:definition>
<skos:inScheme rdf:resource="
http://www.dfg-
viewer.org/registry/divtypes/zvdd"/>
<vs:term_status>stable</vs:term_status>
<skos:historyNote rdf:datatype="xs:dateTime">2008-11-
25T16:42:00.000-00:00</skos:historyNote>
<skos:exactMatch rdf:resource="
http://www.dfg-
viewer.org/registry/divtypes/dfg-viewer/chapter"/>
<skos:changeNote rdf:datatype="xs:dateTime">2008-11-
25T16:47:00.000-00:00</skos:changeNote>
</rdf:Description>
Das waere bspw. ein SKOS Concept fuer ein Chapter des ZVDD-Concept
Schemas.
Interessant hierbei ist, das <skos:exactMatch> dieses SKOS-Concept zu
dem entsprechenden DFG-Viewer-Concept in Verhaeltnis setzt
(exactMatch).
Das sieht auf den ersten Blick sehr interessant aus! Ich teile aber mit Herrn Stäcker
gewisse Vorbehalte gegenüber RDF, habe aber selbst nichts zur Hand, nachdem Herr Stäcker
"seine TEI-Taxonomien" hier schnell wieder aus dem Verkehr gezogen hat. Wie
gesagt, das muß ich mir noch etwas genauer anschauen und vielleicht finden sich ja noch
weitere Vorschläge.
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus