Hallo  zusammen,

vielen dank für die entsprechenden Erläuterungen und Vorschläge. Ich hatte vor meinem Urlaub gar nicht mit so viel Resonanz gerechnet.

Ich werde soweit möglich auf Wikisource und MODS-XML zurückgreifen. Auch auf EVIFA werde ich entsprechend zukommen - danke für den Tipp.

 

Die Lizenz-Problematik ist mir bewusst, allerdings bin ich mir nicht sicher, inwiefern ich die Sagen-Texte überhaupt unter eine 'neuere' Lizenz stellen kann.

Inhalte von Sagen sind - soweit meine Recherche - vom Urheberrecht ausgenommen, sofern sie nicht zum Zwecke der Verbreitung angepasst wurden (Übersetzung, Modernisierung, Illustrierung o.ä) da die Sagen-Texte sich auf die 'Ursprungssammlung' beziehen und dort jeweils als Quelle der/die 'mündlich letzte Überliefernde' genannt sind, denke ich das ich die Texte nur unverändert verwenden kann ohne ein Lizenzrechtliches Fass auf zu machen.

Entsprechende Kommentare und Erläuterunen zu den Sagentexten  (Quel-l und Recherchenachweise, eine Version in Hochdeutsch z.B) würde ich dann aber auch als CC-by-sa beilegen.

 

Vielen Dank und Grüße

Timo Volkmar

 

 

 

Am 2020-10-23 10:38, schrieb Ronge, Matthias:

Lieber Herr Volkmar,

 

Die Frage der Eignung von Kitodo steht und fällt meines Erachtens mit dem Format Ihres Sagen-Rohmaterials. Es geht beim Kitodo-System um den Erhalt des optischen Eindrucks von vornehmlich (handschriftlichem oder) gedrucktem, und dann eingescanntem Material (das in der Regel so alt ist, dass es keine digitale Vorlage gibt). Handelt es sich um Bücher oder Seiten daraus, oder lose Blätter, Fotos, Karten, die Sie einscannen möchten (oder es schon getan haben), wäre Kitodo möglicherweise ein geeignetes Werkzeug. Wenn es sich dabei nur um Texte (Word-Dokumente o.ä.) handelt, müssten Sie daraus seitenweise Bilddateien erzeugen (TIFF oder JPEG, kein PDF!), wenn die Texte durchsuchbar sein sollten zusätzliche Textinformationen in einem Ausgabeformat, wie es gewöhnlicherweise von OCR-Systemen geliefert wird: ALTO-XML.

 

Die Wichtigste Anforderung an Daten, die man der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen will ist: Stellen Sie Ihre Daten unter eine offene Lizenz (z.B. Creative Commons) und legen Sie dies schriftlich nieder. Das wird leider viel zu oft vergessen, und sonst gelten automatisch alle Schutzrechte (Urheberrecht usw.) an Ihrem Werk und es nützt niemandem.

 

Was eine Veröffentlichung angeht, möchte ich Ihnen noch vorschlagen, dass Sie sich einmal an die Virtuelle Fachbibliothek der ethnologischen Fächer ( http://www.evifa.de/v2/de ) wenden. Wahrscheinlich besteht dort für Ihr Projekt Interesse. Es wäre wertvoll, wenn diese Ihr Werk in ihre übergreifende Suche einbinden könnten, damit es von Interessierten noch besser gefunden wird. Möglicherweise hat man dort auch Vorschläge, auf welcher technischen Basis man das Material am besten zur Verfügung stellen könnte. Falls eine OAI-MPH Schnittstelle gebraucht wird und Sie sich für die Nutzung der KITODO Software entscheiden, diese Komponente befindet sich im KITODO in der Anwendung "Presentation".

 

Was ich technisch empfehlen würde wäre, die Beschreibungen möglichst detailreich in MODS-XML zu machen. Das ist in Bibliotheken sehr weit verbreitet und kann auch in Zukunft gut von Institutionen nachgenutzt werden. So etwas könnte dann zum Beispiel so aussehen:

 

<?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>

<mods xmlns="http://www.loc.gov/mods/v3">

 

    <!-- URL des beschriebenen Objekts, z.B. ein PDF -->

    <!-- Hier liegt die PDF im selben Verzeichnis wie das XML -->

    <location>

        <url access="raw object">wolf-sieben-geisslein.pdf</url>

    </location>

 

    <!-- Beispiele für Titel -->

 

    <titleInfo xml:lang="de">

        <nonSort>Der </nonSort>

        <title>Wolf und die sieben jungen Geißlein</title>

    </titleInfo>

 

    <titleInfo xml:lang="de" type="alternative">

        <nonSort>Der </nonSort>

        <title>Wolf und die sieben Geißlein</title>

    </titleInfo>

 

    <titleInfo xml:lang="en" type="translated">

        <nonSort>The </nonSort>

        <title>Wolf and the Seven Young Goats</title>

    </titleInfo>

   

    <!-- Beispiel für eine beteiligte Person -->

 

    <name type="personal" valueURI="https://d-nb.info/gnd/118542257">

        <namePart type="given">Jacob</namePart>

        <namePart type="given">Ludwig</namePart>

        <namePart type="given">Karl</namePart>

        <namePart type="family">Grimm</namePart>

        <namePart type="date">1785-01-04/1863-09-20</namePart>

        <role>

            <roleTerm type="text" xml:lang="de">Redakteur</roleTerm>

            <roleTerm type="text" xml:lang="en">Redaktor</roleTerm>

            <roleTerm type="code" authority="marcrelator">red</roleTerm>

            <roleTerm valueURI="http://id.loc.gov/vocabulary/relators/red"/>

        </role>

    </name>

 

    <!-- Beispiele für Einordnung in Klassifikationssysteme -->

 

    <typeOfResource>text</typeOfResource>

    <genre type="style" valueURI="https://de.wikipedia.org/wiki/Tierm%C3%A4rchen"

            xml:lang="de" displayLabel="Genre">Tiermärchen</genre>

    <genre authority="lcsh" displayLabel="LC Subject Headings"

            valueURI="https://id.loc.gov/authorities/subjects/sh2008103478">Fairy

        tales--Germany</genre>

    <genre authority="atu" displayLabel="Aarne-Thompson-Uther-Index">123</genre>

 

</mods>

 

Die gesamte Dokumentation zu MODS finden Sie hier: https://www.loc.gov/standards/mods/userguide/generalapp.html

 

Wertvoll sind möglichst viele Bezüge zu anderen Katalogsisierungssystemen, möglichst (auch) über ihre permanente URL (valueURI) zu hinterlassen, die können maschinell ausgewertet werden.

 

Es gibt noch mehr Tags, zum Beispiel für Geographie, der Abschnitt (innerhalb des <subject>-Tags) ist sehr komplex, je nachdem wie man das katalogisieren will, z.B. mit Geokoordinaten (Punkt? Rechteck? Polygon?) oder auch über bestehende Kataloge (aktueller oder auch historischer) geographischer Namen.

 

Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mir gerne auch noch einmal schreiben. Ich bin einer der Kitodo.Production-Entwickler (Java) und habe, bevor ich vor 8 Jahren zu KITODO stieß, an der Bayerischen Staatsbibliothek in der IT für mehrere Virtuelle Fachbibliotheken gearbeitet.

 

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Ronge

 

 


Matthias Ronge
Software Entwicklung/Software Development

Zeutschel GmbH | Heerweg 2 | 72070 Tübingen | Deutschland
p: +49 (7071) 9706-62 | m: | f: +49 (7071) 9706-44
e: Matthias.Ronge@zeutschel.de | w: http://www.zeutschel.de
Geschäftsführer/President: Joerg Vogler | Registergericht Stuttgart: HRB 380917

 

Von: kitodo-community-bounces@kitodo.org <kitodo-community-bounces@kitodo.org> Im Auftrag von Timo Volkmar
Gesendet: Sonntag, 18. Oktober 2020 11:39
An: kitodo-community@kitodo.org
Betreff: [Kitodo] Frage zur Eignung von KITODO für kleine Projekte im Bereich Volkskunde

 

Hallo zusammen,

ich habe mir im Zuge von Corona als ein Langzeit-'Hobbyprojekt' vor genommen, regionale Sagen zu archivieren, kategorisieren (ATU-Index) und zu lokalisieren (Georeferenzieren).
Da ich mir die Mühe nicht machen möchte um danach alles auf meiner Festplatte verwahrlosen zu lassen, möchte ich alles in möglichst offen Standards zur Verfügung stellen.

Im Zuge der Recherchen, bin ich dabei über das Kartenforum des SLUB, auf deren Git-Repo und darüber natürlich auf KITODO gestoßen.


Ein Quelloffener (und um Zusatzinformationen erweiterbarer) Standard zur Digitalisierung klingt erst mal nach genau dem was ich suche.
Ich bin nur unsicher, ob ich mit der kompletten KITODO-Suite, Tomcat, Typo3, Solr etcpp. nicht Over-Engeneering betreibe und mit Kanonen auf Spatzen schieße.

Im Grunde habe ich ja kein 'Werk' das es zu digitalisieren gilt, sondern meist reine ( um div. Referenzen angereicherte ) textuelle Information ( selten mal Bilder im Zuge der Recherche- und Quellnachweise ).
Ich bräuchte im Idealfall ja nur bei der Erfassung das Solr-Schema einzuhalten und eine Anbindung an ein Suchnetzwerk ....


Die Präsentation der Information zu den Sagen könnte ja theoretisch auf jede denkbare Art und Weise sonst wie erfolgen.

Daher meine Fragen:

Derzeit wäre meine Herangehensweise wie folgt:

  1. KITODO.Production-Instanz aufsetzen ( ich vermute das beinhaltet den Core s.o. )
  2. Daten darüber erfassen
  3. Frontend abhängig der Zweckmäßigkeit auswählen. ggf. eine API-Solr Anbindung - für ein Mediawiki z.B - selbst schreiben? (... ja ich bin was Typo3 angeht ein gebranntes Kind ;-) zugegen das ist wohl ein halbes Jahrzehnt her )
    Ursprünglich Kern der Idee war nämlich, aus den Sagen/Geoninformationen Radrouten für mich zu erstellen, dann das auch zu Verfügung zu stellen, dann die Recherche auch zu dokumentieren ... etcpp.

 

Viele Grüße an die ML

--

Timo Volkmar

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Timo Volkmar
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